Beitragsbild Augensammler

Der Augensammler

Adaption, Hörspiel, Regie, Schreiben

Oh, plötzlich kam doch noch ein Fitzek um die Ecke… die fünfte Hörspielbearbeitung eines Romans von Sebastian Fitzek

Besetzung: Simon Jäger, Stefan Kaminski, Lisa Hrdina, Ronald Nitschke, Peter Sura, Arthur Wolfgang Mai, Elias Esser u.v.a.
Aufnahme: Robert Lehnert
Sounddesign: Thilo Masuth, Jana Peil
Geräuschemacher: Robert Lehnert
Mischung: Thilo Masuth
Musik: Dirk Wilhelm
ungekürzte Hörspielbearbeitung von Sebastian Fitzeks Roman „Der Augensammler“
Hörspielbearbeitung + Regie: Johanna Steiner
Verlag: Audible Studios (Download)
Veröffentlichung: 28.12.2018
Dauer: 6 Stunden 5 Minuten

Cover Der Augensammler

Nach drei Jahren Abstinenz kam Audible erneut auf das Hörspielstudio XBerg und mich zu, um zwei weitere Fitzek-Romane als ungekürztes Hörspiel umsetzen zu lassen. „Der Augensammler“ und „Der Augenjäger“ gehören zusammen bzw. bauen aufeinander auf. Einen Spannungsbogen über zwei Stücke zu ziehen und Figuren und Handlung mit mehr Zeit zu erzählen, interessierte mich. Die Hörspieladaption zu „Der Augenjäger“ entsteht momentan und wird im Mai 2019 erscheinen. Die Rückkehr zu der extrem nahen, intensiven Fitzek-Ästhetik hat nach so langer Pause besondere Freude bereitet.

Zudem haben diese beiden Romane eine weibliche, blinde Hauptfigur, die mich reizte. Blinde Figuren funktionieren in Hörspielen immer auf besondere Weise, da sie die Perspektive des Hörer teilen.  Außerdem fand ich spannend, dass Herr Fitzek durch Alina Gregoriev einer Frau mit Beeinträchtigung zu Repräsentanz verhilft und wollte das meinige dazu tun.
Abseits dessen trumpft auch dieses Fitzek-Stück mit den üblichen Merkmalen auf: original Berliner Schauplätze (natürlich umgesetzt mit eigens aufgenommenen Atmosphären dieser Orte), charmante Nebenfiguren, große Spannung inklusive Schockeffekten.


Inhalt:

Er spielt das älteste Spiel der Welt: Verstecken. Er spielt es mit deinen Kindern. Er gibt dir 45 Stunden, sie zu finden… doch deine Suche wird ewig dauern. Erst tötet er die Mutter, dann verschleppt er das Kind und gibt dem Vater 45 Stunden Zeit für die Suche. Das ist seine Methode. Nach Ablauf der Frist stirbt das Opfer in seinem Versteck. Doch damit ist das Grauen nicht vorbei: Den aufgefundenen Kinderleichen fehlt jeweils das linke Auge. Bislang hat der „Augensammler“ keine brauchbare Spur hinterlassen. Da meldet sich eine mysteriöse Zeugin: Alina Gregoriev, eine blinde Physiotherapeutin, die behauptet, durch bloße Körperberührungen in die Vergangenheit ihrer Patienten sehen zu können. Und gestern habe sie womöglich den Augensammler behandelt…

Neben Simon Jäger als Erzähler machen zahlreiche Top-Sprecher die Jagd nach dem Augensammler zu einem großartigen Hörerlebnis – u.a. Lisa Hrdina (Alina Gregoriev) und Stefan Kaminski (Alexander Zorbach).

 

Das ungekürzte Hörspiel
Viele der längeren Produktionen meiner Karriere sind so genannte „ungekürzte Hörspiele“.
Diese Form entstand 2012 im Auftrag von Audible, deren Kunden dank des Abo-Bezahlmodells lange Produktionen und vor allem Lesungen mit dem Prädikat „ungekürzt“ bevorzugen. Somit waren die meist kürzeren Hörspiele bei den Abonnenten von Audible nie sehr beliebt. Audible beschloss, in Zusammenarbeit mit dem Hörspielstudio XBerg und mir, ein Hybrid aus Hörbuch und Hörspiel zu kreieren, dass das Prädikat „ungekürzt“ verdient, und weite Erzählpassagen mit aufwändig inszenierten Hörspielsequenzen verbindet.
Das „ungekürzte Hörspiel“ zeichnet sich dadurch aus, dass keine klassische szenische Adaption oder dramaturgische Straffung vorgenommen wird. Ziel ist es, jede Information des Romans in der Hörspieladaption umzusetzen: Sämtliche Dialoge und alle wichtigen Handlungspunkte werden hierbei in Hörspiel-Szenen umgesetzt, aufwändig mit Geräuschen vertont und mit eigens komponierter Musik unterlegt. Um die Sprache des Romans, die Charakterisierungen und Gedankenströme der Figuren nicht zu verlieren, arbeitet diese Form der Adaption mit einem sehr hohen Erzähleranteil (je nach Roman 30-45%).
Beim Publikum kommt das „ungekürzte Hörspiel“ gut an, denn der Hörer bleibt durch die Kombination von Erzähler und Spielszenen ungewöhnlich nah an dem Fluss des Romans. Ich persönlich bevorzuge rein szenische Hörspiele, kann aber den Reiz dieser Hybridform gut nachvollziehen.