Beitragsbild Amokspiel

Amokspiel

Adaption, Hörspiel, Regie, Schreiben

Ungekürzte Hörspielbearbeitung des gleichnamigen Romans von Sebastian Fitzek, spannende Echtzeit-Atmosphäre

Besetzung: Simon Jäger, Vera Teltz, Timmo Niesner, Uve Teschner, Detlef Bierstedt, Julia Stoepel, Oliver Rohrbeck, Reinhard Kuhnert, u.v.a.
Aufnahme + Sounddesign: Tommi Schneefuß
Geräuschemacher: Jörg Klinkenberg
Mischung: Henrik Cordes
Musik: Dirk Wilhelm
Skript: Johanna Steiner, ungekürzte Hörspielbearbeitung von Sebastian Fitzeks Roman „Amokspiel“
Regie: Johanna Steiner
Verlag: Audible (Download); Lübbe Audio (CD)
Veröffentlichung: 13.06.2013
Dauer: 7 Stunden 06 Minuten

Götz: Was machst du hier?
Ira: Na, wonach sieht es denn aus?
Götz: Nach einer Flucht, würde ich sagen.
Ira: Hör mal, wenn ich einen schlechten Psychologen brauche, dann ruf ich mich selbst an.
Götz: Du bist nicht schlecht. Das weißt du. Du reißt dich endlich zusammen und hörst mit deiner beschissenen Selbstmitleidstour auf.
Ira: (schreit fast) Und dann?? Was mache ich dann?
Götz: (brüllt zurück) Deinen verdammten Job! Da drinnen sitzen sieben Geiseln, und eine davon braucht jetzt ganz besonders deine Hilfe.

„Amokspiel“ war das zweite der insgesamt vier ‚ungekürzten Hörspielbearbeitungen‘ (siehe Kasten unten) von Sebastian Fitzek-Romanen, die ich für Audible umsetzen durfte. Dieser Roman interagiert auf den ersten Blick gut mit der Hörspielform, da der Hauptplot zu weiten Teilen übers Radio bzw. am Telefon spielt, und zudem beinah in Echtzeit abläuft. Das Jonglieren mit zeitlichen und örtlichen Ebenen, vor allem der Parallelität von Telefon, Radio und Nebensträngen,

stellte die Adaption vor besondere Herausforderungen.
Neben den formellen Herausforderungen war „Amokspiel“ auf psychologischer Ebene spannend: ein Amokläufer, der live im Radio eine Geiselnahme durchzieht, um das Verschwinden seiner Verlobten zu klären, und eine ehemalige Polizistin, die für diesen Tag eigentlich ihren Selbstmord geplant hatte, stellen die Schauspieler und mich vor eine spannende Aufgabe.

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Inhalt:
Die Kriminalpsychologin Ira steht kurz vor ihrem Selbstmord. Doch dann wird sie zu einem Geiseldrama in einen Radiosender gerufen: Ein Psychopath ruft bei laufender Sendung wahllos Menschen an. Melden die sich nicht mit einer bestimmten Parole, wird eine Geisel erschossen. Der Mann fordert, dass seine Verlobte ins Studio kommt. Doch die ist tot. Ira beginnt eine Verhandlung, bei der ihr Millionen Menschen zuhören …

 

Pressestimmen:

„Johanna Steiners Umsetzung dieses ungekürzten Hörspiels überzeugt sowohl durch seine Geräuschkulisse als auch durch seine Sprecher restlos.“ (BÜCHER)

„Selbst wer den Roman schon kennt, kann guten Gewissens zu dem Hörspiel greifen, das einige Facetten anders darstellt und Charatere zum Teil anders beleuchtet, ohne die Grundaussage zu verändern. Ganz großes Kopfkino! Da kann man nur hoffen, dass sich dieses Dream-Team aller Fitzek-Romane annimmt und diese zu spannendem Ohrenkino formt!“ (Multimania)

 

Das ungekürzte Hörspiel
Viele der längeren Produktionen meiner Karriere sind so genannte „ungekürzte Hörspiele“.
Diese Form entstand 2012 im Auftrag von Audible, deren Kunden dank des Abo-Bezahlmodells lange Produktionen und vor allem Lesungen mit dem Prädikat „ungekürzt“ bevorzugen. Somit waren die meist kürzeren Hörspiele bei den Abonnenten von Audible nie sehr beliebt. Audible beschloss, in Zusammenarbeit mit dem Hörspielstudio XBerg und mir, ein Hybrid aus Hörbuch und Hörspiel zu kreieren, dass das Prädikat „ungekürzt“ verdient, und weite Erzählpassagen mit aufwändig inszenierten Hörspielsequenzen verbindet.
Das „ungekürzte Hörspiel“ zeichnet sich dadurch aus, dass keine klassische szenische Adaption oder dramaturgische Straffung vorgenommen wird. Ziel ist es, jede Information des Romans in der Hörspieladaption umzusetzen:

 Sämtliche Dialoge und alle wichtigen Handlungspunkte werden hierbei in Hörspiel-Szenen umgesetzt, aufwändig mit Geräuschen vertont und mit eigens komponierter Musik unterlegt. Um die Sprache des Romans, die Charakterisierungen und Gedankenströme der Figuren nicht zu verlieren, arbeitet diese Form der Adaption mit einem sehr hohen Erzähleranteil (je nach Roman 30-45%).
Beim Publikum kommt das „ungekürzte Hörspiel“ gut an, denn der Hörer bleibt durch die Kombination von Erzähler und Spielszenen ungewöhnlich nah an dem Fluss des Romans. Ich persönlich bevorzuge rein szenische Hörspiele, kann aber den Reiz dieser Hybridform gut nachvollziehen.