Ungekürzte Hörspielbearbeitung des gleichnamigen Romans von Sebastian Fitzek, ausgezeichnet mit dem Ohrkanus 2013 für „Beste Regie“
Besetzung: Simon Jäger, Sascha Rotermund, David Kunze, Tanja Geke, David Nathan, Thilo Schmitz, Axel Lutter, Gabriele Blum, u.v.a.
Aufnahme + Sounddesign: Tommi Schneefuß
Geräuschemacher: Jörg Klinkenberg
Mischung: Henrik Cordes
Musik: Dirk Wilhelm
Skript: Johanna Steiner, ungekürzte Hörspielbearbeitung von Sebastian Fitzeks Roman „Das Kind“
Regie: Johanna Steiner
Verlag: Audible (Download); Lübbe Audio (CD)
Veröffentlichung: 08.10.2012
Dauer: 7 Stunden 18 Minuten
Finden Sie heraus, woher das Kind von der Leiche wusste. … Da ich aber weiß, dass Anwälte nie ohne Gegenleistungen arbeiten, mache ich Ihnen ein geschäftliches Angebot. Ob Sie es annehmen werden, hängt ganz davon ab, wie Sie meine Eingangsfrage beantworten, Herr Stern: Glauben Sie an die Möglichkeit einer Wiedergeburt?
„Das Kind“ war das erste so genannte ‚ungekürzte Hörspiel‘ (siehe Kasten unten), das ich für Audible umsetzen durfte. An diesem Roman habe ich diese Adaptionsform entwickelt und erstmalig umgesetzt. Schon allein deswegen wird es immer ein wichtiges Projekt für mich sein. Auch wenn ich meine späteren Adaptionen, z.B. die der drei anderen Fitzek-Romane, raffinierter und kunstfertiger finde, ist „Das Kind“ mir inhaltlich das liebste.
Die Geschichte um Robert Stern, das schwer kranke Kind Simon und den Ermittler Engler lebt von der Konfrontation mit Grundängsten, Zweifeln und Hoffnungen. Sebastian Fitzek schickt Stern durch seine persönliche Hölle. Fitzeks Stil, sein Plot und seine Dialoge sind dabei so nahbar und heutig, dass die Hörer und Leser (und auch die Regisseurin) atemlos folgen. Die Nebencharaktere und Schauplätze erschaffen ein düsteres, abseitiges Berlin, das zumindest bei mir tiefen Eindruck hinterlassen hat.
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Inhalt:
Strafverteidiger Robert Stern staunt nicht schlecht, als er sieht, wer der geheimnisvolle Mandant ist, mit dem er sich auf einem abgelegenen und heruntergekommenen Industriegelände treffen soll: Simon, ein zehnjähriger Junge, zerbrechlich, todkrank – und fest überzeugt, in einem früheren Leben ein Mörder gewesen zu sein. Doch Robert Sterns Erstaunen wandelt sich in Entsetzen und Verwirrung, als er in jenem Keller, den Simon beschrieben hat, tatsächlich menschliche Überreste findet: ein Skelett, der Schädel mit einer Axt gespalten. Und dies ist erst der Anfang. Denn Simon berichtet nicht nur von weiteren, vor Jahren hingerichteten Opfern, schon bald wird auch die Gegenwart mörderisch…
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Viele der längeren Produktionen meiner Karriere sind so genannte „ungekürzte Hörspiele“.
Diese Form entstand 2012 im Auftrag von Audible, deren Kunden dank des Abo-Bezahlmodells lange Produktionen und vor allem Lesungen mit dem Prädikat „ungekürzt“ bevorzugen. Somit waren die meist kürzeren Hörspiele bei den Abonnenten von Audible nie sehr beliebt. Audible beschloss, in Zusammenarbeit mit dem Hörspielstudio XBerg und mir, einen Hybrid aus Hörbuch und Hörspiel zu kreieren, der das Prädikat „ungekürzt“ verdient, und weite Erzählpassagen mit aufwändig inszenierten Hörspielsequenzen verbindet.
Das „ungekürzte Hörspiel“ zeichnet sich dadurch aus, dass keine klassische szenische Adaption oder dramaturgische Straffung vorgenommen wird. Ziel ist es, jede Information des Romans in der Hörspieladaption umzusetzen. Sämtliche Dialoge und alle wichtigen Handlungspunkte werden hierbei in Hörspiel-Szenen umgesetzt, aufwändig mit Geräuschen vertont und mit eigens komponierter Musik unterlegt. Um die Sprache des Romans, die Charakterisierungen und Gedankenströme der Figuren nicht zu verlieren, arbeitet diese Form der Adaption mit einem sehr hohen Erzähleranteil (je nach Roman 30-45%).
Beim Publikum kommt das „ungekürzte Hörspiel“ gut an, denn der Hörer bleibt durch die Kombination von Erzähler und Spielszenen ungewöhnlich nah an dem Fluss des Romans. Ich persönlich bevorzuge rein szenische Hörspiele, kann aber den Reiz dieser Hybridform gut nachvollziehen.