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Jonah

Adaption, Hörspiel, Regie

Dreiteilige, ungekürzte Hörspielbearbeitung von Rebecca Gablés Historienroman „Der König der purpurnen Stadt“ mit insgesamt 27 Stunden Laufzeit

Besetzung: Detlef Bierstedt, Timmo Niesner, Dorette Hugo, Till Hagen, Ulrike Stürzbecher, Norman Matt, Stefan Kaminski, Greta Galisch de Palma, Robert Frank, Elmar Börger, Trystan Pütter, u.v.a.
Aufnahme + Co-Regie: Elias Koraus
Sounddesign: Fabian Lackas
Geräuschemacher: Olaf Simon
Mischung: Henrik Cordes
Musik: Dirk Wilhelm & Markus Rieger
Skript: Florian Bald, ungekürzte Hörspielbearbeitung von Rebecca Gablés Roman „Der König der purpurnen Stadt“
Regie: Johanna Steiner
Verlag: Audible Studios
Teile:
Jonah – Teil 1 – Die Lehrjahre (VÖ: 18.12.2014; Dauer: 10 Stunden 14 Minuten)
Jonah – Teil 2 – Der Aufstieg (VÖ: 05.02.2015; Dauer: 10 Stunden 15 Minuten)
Jonah – Teil 3 – Das Imperium (VÖ:05.03.2015; Dauer: 7 Stunden 07 Minuten)

Hörprobe:

 

     

Jonah:
Er hat kein großes Vertrauen zu dem jungen König, glaube ich. Aber er ist sicher, dass es bald einen neuen Krieg mit Schottland gibt. An Eurem Tuch war er sehr interessiert. Wenn Ihr bis März zehn Ballen liefern könnt, sagt er.

Cecilia:
[lacht heiser] Nichts leichter als das. Gut gemacht, Jonah. Gut gemacht wie üblich. Und es soll dein Schaden nicht sein. Dieser junge neue König könnte sehr vieles verändern. Ich sage dir, es brechen neue Zeiten an.

Als ich den Auftrag erhielt, „Der König der purpurnen Stadt“ als ungekürztes Hörspiel zu inszenieren, sank mir das Herz in die Hose. Einerseits war das Mittelalter ein Setting, das mir bis zu diesem Zeitpunkt nicht so nahe war, und anderseits erschreckte mich die Länge. Unseren Berechnungen zufolge würde eine ungekürzte Hörspielfassung etwa 27 Stunden lang sein (was ja dann auch stimmte), und ich konnte mir kaum vorstellen, wie das zu schaffen sein sollte.

Es war zu schaffen. Nicht nur verlor die Länge ihren Schrecken als ich merkte, dass es „einfach nur länger dauert“ – es bedurfte zwar mehr Zeit und Ausdauer, aber keiner anderen Superkräfte. Zudem ließ Rebecca Gablés Roman meine

Berührungsängste mit Mittelalterstoffen schwinden: ihre Kaufmannsgeschichte erinnerte mich an mein Lieblingsbuch „Buddenbrooks“, ihre Charaktere waren vielschichtig und ihr Handlungsverlauf auf ungewöhnliche Weise horizontal und fließend. Während der Produktionsphase erreichten alle Beteiligten einen tranceartigen Zustand, in dem wir akkurat und ausdauernd eine Szene nach der anderen umsetzten.

Als es fertig war, überraschte uns das große und positive Feedback. Für meine Begriffe wurde keine andere meiner Produktionen vom Publikum so freudig und begeistert aufgenommen.

Making-Of-Video
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Inhalt: London, um 1330. Der Tuchhändlerlehrling Jonah Durham wächst bei seinem tyrannischen Vetter Rupert auf, der ihm das Leben zur Hölle macht. Einzig seine Großmutter erkennt sein Talent und seine Intelligenz. Sie vermacht ihm ein stattliches Vermögen, das es ihm ermöglicht, nicht nur das Haus seines Vetters zu verlassen, sondern auch als jüngstes Mitglied der Geschichte in die Gilde der Tuchhändler aufgenommen zu werden. Dadurch zieht er die Missgunst seines Vetters auf sich, der ihm immer wieder Steine in den Weg legt. Doch eine schicksalhafte Begegnung mit dem jungen König Edward III. soll sein Leben grundlegend verändern.
Der steinige Aufstieg des Jonah Durham – eine Kaufmannsgeschichte im England des hundertjährigen Krieges.

 

Pressestimmen:

„Jetzt hat Audible in Zusammenarbeit mit Oliver Rohrbecks Lauscherlounge ein wundervolles Hörspiel des Romans »Der König der purpurnen Stadt« produziert. Herausgekommen ist dabei ein unterhaltsames wie kurzweiliges Hörvergnügen. Hier stimmt einfach alles. Von der Regie über die Auswahl der Sprecherinnen und Sprecher bis hin zum stimmigen Ton.“ (Historjournal)

Was gibt es aber nun an diesem exklusiv für Audible produzierten, knapp 28-stündigen Hörspiel zu beanstanden, das nicht vom Kartellamt zu klären wäre? Die Antwort ist überraschend einfach: nichts! Rein gar nichts! Mit einem für kommerzielle Erfolge unüblichen Feingefühl für die literarische Vorlage ist ein Hörspiel entstanden, das sich vor allem durch eines auszeichnet: Werktreue. (…) Für wirklich alle Protagonisten wurden Sprecher gewählt, deren Stimme nicht nur zum Charakter der jeweiligen Figur passt, sondern die Figur geradezu verkörpert. Dass die Regie an dieser heiklen Stelle mit besonderer Empathie vorgegangen ist und die Produzenten sowohl große Mühe als auch hohe Kosten investiert haben, kann nicht deutlich genug hervorgehoben werden.“ (literaturkritik.de)

Das ungekürzte Hörspiel
Viele der längeren Produktionen meiner Karriere sind so genannte „ungekürzte Hörspiele“.
Diese Form entstand 2012 im Auftrag von Audible, deren Kunden dank des Abo-Bezahlmodells lange Produktionen und vor allem Lesungen mit dem Prädikat „ungekürzt“ bevorzugen. Somit waren die meist kürzeren Hörspiele bei den Abonnenten von Audible nie sehr beliebt. Audible beschloss, in Zusammenarbeit mit dem Hörspielstudio XBerg und mir, ein Hybrid aus Hörbuch und Hörspiel zu kreieren, dass das Prädikat „ungekürzt“ verdient, und weite Erzählpassagen mit aufwändig inszenierten Hörspielsequenzen verbindet.
Das „ungekürzte Hörspiel“ zeichnet sich dadurch aus, dass keine klassische szenische Adaption oder dramaturgische Straffung vorgenommen wird. Ziel ist es, jede Information des Romans in der Hörspieladaption umzusetzen:
 Sämtliche Dialoge und alle wichtigen Handlungspunkte werden hierbei in Hörspiel-Szenen umgesetzt, aufwändig mit Geräuschen vertont und mit eigens komponierter Musik unterlegt. Um die Sprache des Romans, die Charakterisierungen und Gedankenströme der Figuren nicht zu verlieren, arbeitet diese Form der Adaption mit einem sehr hohen Erzähleranteil (je nach Roman 30-45%).
Beim Publikum kommt das „ungekürzte Hörspiel“ gut an, denn der Hörer bleibt durch die Kombination von Erzähler und Spielszenen ungewöhnlich nah an dem Fluss des Romans. Ich persönlich bevorzuge rein szenische Hörspiele, kann aber den Reiz dieser Hybridform gut nachvollziehen.